In
den engen, steingepflasterten Gassen der Festungs-Stadt
können die Besucher Steingewölbe und –arkaden
sehen, die Dächer über den Gassen bilden und
ein malerisches, eindrucksvolles Bild und Atmosphäre
zaubern.
Neben der venezianischen Architektur gibt
es hervorragende Gebäude (Türme und Paläste),
die aus der Zeit der Ritter von St. Johann stammen
(unter der Herrschaft eines Genuesischen Generals),
die die Altstadt und die Landschaft verschönern
und den Besucher ins Mittelalter zurückversetzen.
Arabische und türkische Architekturstile vermischen
sich mit den eben genannten und vergrössern die
Stadt zusätzlich mit Minaretten und gewölbten
Häusern.
Wundervolle byzantinische Kirchen sowie
kubische, weissgetünchte Häuser und gotische
Herrenhäuser mit arabischen Architekturelementen
(Bogentüren und -fenster) vervollständigen
dieses Architekturereignis, welche sich in harmonischer
Einheit ergänzen.
In der Antike bestand Rhodos zumeist aus Küstensiedlungen,
die ältesten waren die Stadt Rhodos und Lindos.
Die
Küstensiedlungen wurden wie Amphitheater um einen
Naturhafen erbaut und hatten Meerblick. |
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Die
befestigten Siedlungen im Inneren wurden an Orten erbaut,
die nicht vom Meer und den Hauptstrassen zu sehen waren,
wie an Hügel- und Berghängen, kleinen Tälern,
Ebenen und Gebieten, die nahe an Flüssen lagen.
Ebenfalls wurden Festungen
und Turmhäuser an den Küsten und im Inneren der
Insel zum Schutze gebaut; im Falle eines Piratenangriffes
konnten sich die Einwohner dort verstecken.
Um diese neuen
Inselsiedlungen zu erbauen, nutzten die Insulaner Materialien,
die es in einer Vielzahl auf Rhodos gibt, wie Steine, Holz
und Erde. Die traditionellen rhodischen Häuser können
in zwei Typen geteilt werden: die Bauern- und die Stadthäuser.
Der erste Haustyp gehörte den weniger wohlhabenden
Familien und bestand aus einem einzigen rechteckigem Zimmer,
welches von allen Familienmitgliedern bewohnt wurde.
Das Dach war aus Holz und der Boden bestand aus Erde, die
festgetreten wurde, oder er bestand aus schwarzen oder
weissen (seltener grünen und roten) Kiessteinen, die
ein geometrisches Muster von grossartiger Schönheit
bildeten. Diese Ein-Zimmer-Häuser wurden mit einer
Küche, Ofen und einem Stall rund um das Hauptzimmer
erweitert. Diese typischen Häuser kann man heute noch
in vielen Dörfern auf Rhodos sehen, und ihre wunderschönen
Kieselsteinböden können bewundert werden. |
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einen
Hof, der von einer Mauer umgeben war; den Hof konnte
man durch einen Eingang erreichen, der meist in hellen
Farben angestrichen war. Diesen Haustyp kann man heute
auch noch in einigen Dörfern auf Rhodos sehen.
Die Kombination der Architekturstile ist besonders
im Dorf Lindos verbreitet, die eine der ältesten
antiken Siedlungen von Rhodos ist und viele Eroberer
hatte, die ihre Spuren in der Architektur hinterlassen
haben; die meisten Herrenhäuser des Dorfes haben
traditionelle rhodische, byzantinische, mittelalterliche,
venezianische und arabische Eigenschaften, die ein
einzigartiges und wunderschönes Bild ergeben;
ihre Decken sind gewöhnlich bemalt und ihre Fassaden
und Höfe sind mit Kiessteinen verziert und gepflastert.
Weissgetünchte, kubische Häuser mit blauen
Türen und Fenstern kann man ebenfalls in dieser
vielfältigen Architektur finden.
Die osmanische
Herrschaft hat die Architektur von Rhodos auch beeinflusst.
Dies ist an der reichhaltigen Dekoration der Häuser,
die vom Osten kam, sowie an den Holzspalieren, die
die Balkone und Fenster an den Fassaden überdecken,
zu erkennen (diese Spaliere nennt man „sachnisi“ auf
türkisch). Prächtige Minarette und Moscheen
fügen sich ebenfalls in diese grosse Architekturkombination
ein und erzeugen eine besondere Schönheit. |